Dieses Rezept haben wir von Lutz und Heidi gezeigt bekommen. Die beiden leben seit 50 Jahren in ihrer Freizeit als Sioux-Indianer. Sie haben uns erzählt, dass es bei vielen Naturvölkern, nicht nur bei den Indianern, üblich ist, das abgezogene Fell der Tiere sozusagen als „Natur-­Bratschlauch“ einzusetzen. Die Tiere werden, im eigenen Balg verpackt, in einer Grube über heißen Steinen gegart.

Jana und Michael bei der Zubereitung, angeleitet von Lutz.
Jana und Michael bei der Zubereitung, angeleitet von Lutz.

Bei unserem Hasen haben wir den Balg von den Hinterläufen beginnend abgestreift und dann die Öffnungen der Vorderbeine und den Hals fest abgebunden. Der Hase wurde ausgenommen und dann innen und außen mit Kräutersalz, Pfeffer und Knoblauchpulver eingerieben. Das kleingeschnittene Gemüse und die Innereien wie Leber, Herz und Nieren wurden wieder in die Bauchhöhle gefüllt, die Beinchen eng an den Körper gedrückt oder gewickelt und der Hase dann im Ganzen wieder in den Balg hineingesteckt. Diesen konnten wir auf Höhe der Hinterläufe zubinden. Dazu kann man eine dünne Lederschnur, festes Garn, oder wie wir einen dünnen Draht benutzen.

In eine knietiefe Grube legt man nun nebeneinander 4–6 große Flusskiesel, die zuvor im Feuer glühend erhitzt wurden. Das Erhitzen dauert mindestens eine Stunde, also sollte man für effektives Garen zuerst mit dem Feuer anfangen. Auf die glühenden Steine kommt eine dünne Schicht Erde, etwa 3–5 cm stark, darauf legen wir den Balg. Um ihn später einfacher wieder ausgraben zu können (wenn der Hase gar ist, ist auch die Haut gar und reißt leicht) legen wir ein zusammengefaltetes Tuch unter, dessen Enden oben über dem Balg zusammengelegt werden. Mit diesem kann man das ganze Stück später wieder aus der Grube heben. Nun wird alles vorsichtig mit Erde bedeckt. Etwa 3 Stunden genügen, bis das Fleisch gar ist. Die Steine geben die Hitze langsam ab, so dass man den Braten auch einige Zeit länger – sogar bis zum nächsten Morgen – in der Grube lassen könnte, er wäre dann immer noch warm. Je länger das Fleisch im Saft gart, umso zarter wird der Braten.

Nachdem man den Hasen vorsichtig wieder ausgegraben und von der Erde befreit hat, kann man mit der Hand die Haare ganz leicht abstreifen. Das ist auch das Zeichen dafür, dass das Fleisch im Inneren gar ist. Mit einem Messer wird ein kleines Loch in die sauber gewischte Haut gepiekst und der Saft aufgefangen, dann das Fleisch ausgepackt. Fertig ist einer der saftigsten Hasenbraten, die wir je gegessen haben. In unserem Blog gibt es zu dieser Zubereitungsmethode noch eine komplette Bilderstrecke.

Zutaten: Hase, ganz
2 Lauchzwiebeln, 1 kleine Zwiebel, ½ Zucchini, Kräutersalz, Pfeffer, Knoblauchpulver
6 große Flusskiesel, Holz für ein mittelgroßes Feuer (um die Steine glühend zu erhitzen)

Idee und Umsetzung: UGAH DOpf Team mit Lutz und Heidi


Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung in Bildern: