Jagdjahr Jagbar
„Laktoseintoleranz, Fructoseintoleranz und was nicht alles noch an Intoleranzen – ich meine das hier ausnahmsweise nur in Bezug auf unsere Ernährung –, was haben wir uns da alles an Zivilisationsschäden angefuttert? Die Lebensmittelindustrie liefert die Unverträglichkeit vieler Produkte frei Haus, aber nicht frei heraus. Man muss schon ernährungstechnisch geschult sein, um herauszufinden, was von den meist in Fachchinesisch verfassten Inhaltsangaben unserer Gesundheit abträglich ist. Diabetes zum Beispiel ist schon zu einer Volkskrankheit geworden. Warum haben Tiere das nicht?
Einspruch, höre ich, natürlich gibt es auch Katzen und Hunde, die an der Zuckerkrankheit leiden. Stimmt. Aber von Rehen, Wildschweinen und Feldhasen kenne ich das nicht. Kunststück, die kaufen ja auch nicht im Supermarkt ein, wo es das schmackhafteste Futter gibt. Studieren Sie mal die Ingredienzen!
Die Antibiotika und Medikamente, die Rindern, Schweinen und allerlei Geflügel injiziert werden, verflüchtigen sich leider nicht kurz vor Erreichen der Ladentheke. Sie landen schließlich in unseren Kochtöpfen und lagern sich in unseren Körpern ab.
Da lob ich mir einen guten Rehbraten, eine kräftige Hirschkeule oder einen appetitlichen Braten von Meister Lampe. Tiere, die in freier Wildbahn leben, wissen genau, was ihnen bekommt. Rehe sind besonders wählerisch. Es gibt kein gesünderes Fleisch als das von Wildtieren. Und die Zeiten, da man naserümpfend von einem „strengen Geruch“ sprach, sind längst überwunden. Wildbret erfreut sich zunehmender Beliebtheit.
Strenge Auflagen garantieren im Übrigen, dass den Tieren ausreichend jagdfreie Zeit gewährt wird. Kontrollierte Abschüsse zur Sicherung der Population sorgen für ein gesundes Verhältnis von Bestand und Bedarf.
Dieser Jagdkalender folgt nicht dem üblichen Jahresablauf, der mit Januar beginnt und im Dezember endet. Das Jagdjahr reicht von April bis März des Folgejahres. Im Übrigen ist erst mit dem Jahr 1582 der der heute noch gebräuchliche Gregorianische Kalender per päpstlicher Bulle Inter gravissimas verordnet worden. Und in anderen Teilen der Welt gelten ganz andere Kalendarien. Warum also nicht ein Kalendarium, das den Daten des Jagdwesens folgt? Und dazu gleich noch die entsprechenden Rezepte. Man muss den Bock nicht selber schießen, aber ihn schmackhaft zuzubereiten ist schon etwas Besonderes. Waidmanns Heil und Guten Appetit!
(Vorwort von Ulrich Völkel)
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